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DSLD: Was ist das und was bedeutet die Krankheit für die (europäische Paso Peruano) Zucht

 

  1. Was ist DSLD
  2. Mögliche Symptomatik
  3. Zusammenfassung der Fakten
  4. Forschung und Diagnose
  5. Worauf sollten Käufer achten?
  6. Qualitätsinitiative

 

1. Was ist DSLD (Degenerative suspensory ligament desmitis)?

 

DSLD (Degenerative Suspensory Ligaments Desease) ist eine Erkrankung, die meistens (zuerst) in den Fesselträgern sichtbar wird. Häufig kündigt sich die Krankheit mit unerklärlichen Lahmheiten und Gallen an. Probleme beim Aufstehen, Unsauberkeiten im Gang oder Probleme z.B. beim Hufschmied auf 3 Beinen zu stehen, können erste Anzeichen sein aber natürlich auch durch andere Probleme bedingt sein. Typisch ist das "Durchdrücken" der Hinterbeine, so dass das Bein sehr gerade erscheint und die Hankenbiegung verschwindet wie das (häufig plötzliche) "Herunterbrechen" in den Fesseln. Es sind in der Regel 2 oder mehr Beine betroffen. Die Krankheit kann aber auch ohne "Vorboten" wie Lahmheiten auftreten.

 

Die Forschung rund um Frau Dr. Halper aus 2006 ging von einer systemischen Erkrankung des Bindegewebes aus, die für gewöhnlich als erstes in den Fesselträgern sichtbar wird.

 

"Die jüngsten Forschungen fanden eine Anreicherung von Proteoglycan in den betroffenen Geweben. Ein treffenderer Name für die Erkrankung ist daher ESPA=Equine Systemic Proteoglycan Accumulation". Diese These von Frau Dr. Halper wurde zwar durch Schenkman et al (2009) widerlegt, der einen Vergleich von erkrankten und gesunden Pferden durchführte aber nachdem Pferde ohne Symptome am Fesselträger per Nackenbandbiopsie nach dem Tod diagnostiziert wurden, spricht alles für Halpers These. 

 

DSLD wurde in verschiedenen Pferderassen bei Pferden verschiedener Altersgruppen nachgewiesen, einschließlich Araber, Vollblüter, Quarter Horses, Morgans, Paso Peruanos, Paso Finos, Saddlebreds, Warmblüter, Appaloosas, Friesen, Missouri Foxtrotter, Tennessee Walker, Paints, National Show Horses, Mustangs, Kreuzungen, Mulis und andere.

Die Ergebnisse von Necropsien (=Gewebeentnahmen an toten Pferden) haben gezeigt, dass DSLD-Pferde an Sehnen und Bändern aller Beine, am Nackenband und an Bändern im Bereich der Kniescheibe betroffen sind, ebenso können die Augen, die Aorta und verschiedene Organe betroffen sein. Bei einigen Pferde wurde ein Eisenüberschuss in der Leber nachgewiesen.

 

Es gibt bislang keine anerkannte Therapie / Heilung von DSLD. Allerdings verschiedene Maßnahmen, die den Verlauf bei einigen Pferden herauszögern können. Insbesondere die Gabe von Jiagoulan und AaKG können einen sichtbaren Effekt erzielen, so dass die Pferde noch einige Jahre leben können.

 

2. Mögliche Symptomatik
  • Inkonsistenz im Gewicht und / oder plötzliche Abnahme

  • "Falsche" Kolik

  • Plötzliche Lahmheit

  • Berührungsempfindlichkeit und / oder Schmerzen nach Beugeprobe

  • Durch Schmerzen verursachte Probleme beim Hufschmied zu stehen

  • Plötzliches Auftreten von Hitze und Schmerzen im Bereich de Fesselgelenks

  • Absinkende Fesseln

  • Verweigerung zu Galoppieren und Gangauffälligkeiten

  • Einstreu unterscharren, um die Fesseln zu entlasten

  • Die Hufe in den Boden bohren und Gewicht von einem zum anderen Bein verlagern

  • Löcher in den Boden scharren und in die Kuhle stellen während Hufe in das Loch zeigen

  • Schwierigkeiten beim Hinlegen und Aufstehen

  • Gemütsveränderungen (gereizt, depressiv)

  • Bein Krampf, häufiges Strecken und Stampfen

  • Sitzen oder Anlehnen, um vom Druck zu entlasten

  • Verweigerung Berge hinab zu gehen

  • Hitze und Schwellungen im Fesselträgerbereich, typisch ist bilateral oder an allen vier Beinen

  • Stolpern

  • Die Hinterhand kann sich insofern verändern, dass die Beine nach hinten ausgestellt werden (Sie wirken dann außergewöhnlich gerade)

 

 

Quelle: (Die vorherigen Quellen waren nicht korrekt): http://www.cannonvet.com/DSLD.htm und http://www.ckequinehospital.com/page/184/Degenerative-Suspensory-Ligament-Desmitis-DSLD

 

Unserer Erfahrung nach, sind die meisten der aufgeführten Symptome erst nach dem ersten Schub deutlich erkennbar. Die Frühboten sind aus unserer Sicht und Erfahrung vor allem nicht zuordnbare Lahmheiten (selbst nur stundenweise) und eine Verschiebung des Pasollano in den Pass.

 

Die Formulierung „mögliche“ Symptome zeigt, dass eine sichere Diagnose auf Basis eines verlässlichen Tests bis heute nicht möglich ist. Ist das Stadium weit fortgeschritten, ist die Diagnose relativ sicher stellbar. Eine erkennbare Degeneration des Fesselträgers an mindestens zwei Beinen, sollte definitiv aufhorchen lassen. Bei den ersten Anzeichen hingegen ist eine sichere Diagnose häufig sehr schwierig, insbesondere da viele der Symptome einzeln auch auf andere Ursachen deuten können. Dr. Mero bietet weltweit die Auswertung von Ultraschallbildern als sichere Diagnose an. Wir sehen das kritisch, da es falsch positive und falsch negative Diagnosen geben kann. Richtig ist, dass der Ultraschall bei klinischer Symptomatik Hinweise geben kann. Außerdem ist nach wie vor keine negativ-Diagnose möglich. Das heißt, auch ein als gesunddiagnostiziertes Pferd kann krank werden oder Träger sein. Mehr dazu unter 4. Forschung und Diagnose.

 
3. Zusammenfassung von Fakten rund um DSLD

 

Um verunsicherten Interessierten der Rasse Hilfen an die Hand zu geben, sind hier einige Fakten zusammengestellt:

 

  • DSLD ist eine Krankheit, die eine Vielzahl von Rassen betrifft, vom Warmblüter, Saddler, Quarter bis aber auch zum Paso Peruano

  • Es gibt zwar viele Anhaltspunkte, ein Pferd auf DSLD zu diagnostizieren (Symptomatik, Beugeprobe, Ultraschall, Gewebentnahme) aber nach wie vor keinen sicheren Test.

  • Eine sichere positive Diagnose in nicht oder nicht ausreichend symptomatischen Pferden ist nach wie vor nur nach dem Tod möglich.

  • Die Pathogenese und die Ursache für die Krankheit sind bis heute ungeklärt und nicht sicher nachgewiesen.

  • Man vermutet, dass auch die Haltungsbedingungen einen Einfluss haben.

  • Alles weist darauf hin, dass es eine genetische Komponente gibt. Aus unserer Sicht und Erfahrung ist eine dominante Vererbung sicher.

  • Es ist zu empfehlen, wenn eines der Elterntiere oder deren Eltern eine chronische, unklare Lahmheitsgeschichte haben, nicht mit dem Nachkommen zu züchten.

  • Ob ein Pferd DSLD vererbt, lässt sich bis heute nicht testen.

  • Leider werden viele Pferde positiv wie negativ falsch diagnostiziert.

  • Es gibt nur eine Studie, die Auskunft über den Anteil der an DSLD erkrankten Paso Peruanos geben könnte und gelegentlich argumentativ herangezogen wird. Diese betrifft allerdings nicht DSLD, sondern alle Krankheitssymptome den Fesselträger betreffend. Es wurden in den USA über 10 Jahre alle Pferde, die in Kliniken behandelt wurden ausgewertet (Veterinary Database Research, siehe unter Forschung). In dieser Studie wurden die Pasos mit 4,6 % ermittelt. Das heißt, 4,6% der Paso Peruanos, die in diesem Zeitraum in die Klinik kamen, wurden wegen Fesselträgerproblemen behandelt (auch Unfälle). Inwiefern diese Studie Anhaltspunkte zur Häufigkeit von DSLD beim Paso Peruano geben kann, sei dahingestellt. Andere Studien gibt es nicht.

 

 

4. Forschungsarbeiten und Diagnose

 

Zu DSLD gab es im Laufe der letzten Jahrzehnte einige Forschungsprojekte. Das langersehnte Ergebnis eines Tests oder wenigstens Rückschlüsse auf die Art der Vererbung hat bisher kein Projekt gebracht.

 

Dr. Mero und Dr. Halper werden in diesem Umfeld am Häufigsten zitiert. Doch trotz intensiver Forschung, sind bisher aus dieser Richtung keine brauchbaren Ergebnisse für die wichtigsten Fragen gekommen: Sichere Diagnose, Therapie und Prävention.

 

Insbesondere Schlussfolgerungen, so dass sich verdächtige Pferde aus der Zucht ausschließen lassen, sind aus unserer Sicht am Wichtigsten, um diese Krankheit im Keim zu ersticken und eine weitere Ausbreitung zu vermeiden. Obwohl bis heute keine statistische Auswertung gemacht wurde, wie viele Pferde tatsächlich betroffen sind, wurden durch diese Forscher Aussagen in den Raum gestellt, der Paso Peruano sei die am Häufigsten betroffene Rasse sei. Aus Dr. Meros eigener Studie über 20 Paso Peruanos zieht sie den Schluss, „Dass diese Krankheit speziell ist, für die Paso Peruanos.“

 

In dieser Studie wurden alle Fälle, die wegen Krankheiten vom Fesselträger in einem Zeitraum von 10 Jahren in 29 Kliniken quer durch die USA behandelt wurden, ausgewertet. Sie fanden 24 Fälle bei den 516 behandelten Paso Peruanos (4,6 %). Einen Aufschluss darüber wie häufig DSLD auftrat gibt sie nicht und sie zeigt auch, dass andere Rassen wie Warmblüter kaum weniger mit Fesselträger Erkrankungen betroffen sind.

 

Mero und Halper räumen ein, dass es keine Möglichkeit gibt symptomfreie Pferde zu diagnostizieren und auch symptomatische Pferde schwer sicher zu diagnostizieren sind.

 

Dr. Halper stellt in ihrer Studie 2006 (1., siehe unten)) fest: „Presently, there are no reliable methods of diagnosing DSLD in asymptomatic horses. (Aktuell gibt es keine vertrauenswürdigen Methoden, um DSLD bei asymptomatischen (heißt symptomfreien)

Pferden festzustellen)

 

Dr. Jeanette Mero hingegen will 4 Schritte, um DSLD zu diagnostizieren identifiziert haben

(2005) (2., siehe unten):

 

1. Palpate the leg for pain (Untersuchung des Beins / der Beine)

2. Observe the leg for lameness as he moves freely (Lahmheiten im Freilauf)

3. Assess his soundness using a flexion test. (Beugeprobe)

4. Perform an ultra sound examination (Ultraschall)

 

Gleichzeitig schränkt sie ein:

„These steps aren't unique; they are all part of the normal, standard physical

exam" Dr. Mero, from Equus Magazine: Oct. 2005 (Diese Schritte sind nicht einzigartig.

Sie sind Teil der physischen Standarduntersuchung)

 

"This protocol was not designed as a screening tool.... At this point we do not have any

good means to screen large numbers of horses for DSLD"

-

the numbers

of false positives and false negatives would be too high."

Dr. Mero, DSLD Research Inc. website.

 

(„Dieses (Untersuchungs)Protokoll ist nicht als Überprüfungstool entworfen. Zu diesem

Zeitpunkt haben wir keine guten Mittel, um eine große Zahl von Pferden auf DSLD zu

untersuchen. – Die Anzahl falsch positiver und falsch negativer Diagnosen wäre zu hoch“)

 

Heute ist belegt und Niemand bestreitet mehr, dass DSLD eine Krankheit ist, die alle Rassen

betrifft.

 

Aktuell wird von Dr. Halper Geld für eine weitere Forschungsarbeit gesammelt, um einen

verlässlichen Test zu entwickeln. Zitat 2014 (3. Siehe unten): „Currently, three methods

are used to diagnose DSLD: physical examination and palpation of suspensory ligaments,

ultrasounds of suspensory ligaments, and nuchal ligament biopsies. When used together,

these three methods are fairly reliable, but mild cases slip by. Too often, we need to wait

for a necropsy and examination of multiple tissues of deceased horses.“

 

(„Aktuell werden 3 Methoden verwendet, um eine DSLD Diagnose zu machen: Klinische

Untersuchung / Untersuchung der Fesseln, Ultraschall der Fesseln, Bindegewebeentnahme.

Wenn alle drei Methoden zusammen eingesetzt werden, sind sie relativ verlässlich aber

einige Fälle werden nicht erfasst. Zu oft müssen wir auf den Tod des Pferdes warten, um

eine Autopsie und Untersuchung von multiplem Gewebe zu machen“)

 

 

2005 wurde um Dr. Cothran eine der umfangreichsten (erhältlichen) Forschungsarbeiten

zu dem Thema als Thesis verfasst. Hier wurden viele verschiedene Gene und Allele unter-

sucht, um das verantwortliche Gen zu finden. (Thesis) In dieser Thesis geht man davon aus,

dass ein besonders umfangreich züchtender Züchter vermutlich bei einem Pferd einen Gen-

defekt / Mutation hatte, der sich infolge der starken Vermehrung und häufiger Inzucht so

ausbreiten konnte. Man vermutet, dass es kein einzelnes Gen ist, sondern das Zusammen-

spiel verschiedener Gene und eventuell auch im Zusammenspiel mit einem "Protector Gen",

das wie ein Schalter wirken könnte und dafür sorgt, dass manche Pferde nicht erkranken.

Dies ist nicht ungewöhnlich (z.B. bei Multiple Sclerose vorhanden) und würde erklären,

warum manche Pferde "übersprungen" werden. Als Schluss kann diese Thesis einige Gene

als nicht relevant einstufen und gibt Hinweise, welche Gene näher untersucht werden sollten,

wie COL1A1.

 

In 2011 gab es eine weitere interessante Studie. Diese hat herausgefunden, dass  DSLD

ähnlich den humanen Krankheiten Ehlers Danlos und MCTD multimodal ist, das heißt, es gibt

mehrere Ursachen. Im Zusammenhang steht Aggrecan und die Gene ADAMST4 und 5 , zwei

Gene die auch in humanen Krankheiten wie Arthrose eine Rolle spielen. Auch hier geht man

davon aus, dass es eine Art Protector Gen geben könnte.

 

Die beiden letzten Forschungsarbeiten zeigen, dass man sich der Ursache nähert und sind

erfreuliche Lichtblicke.

 

Eine weitere Examensarbeit aus 2011 beschäftigte sich damit, ob sich degenerativen Fessel-

trägererkrankungen vorbeugen lässt und setzt sich in diesem Zusammenhang auch mit DSLD

auseinander. Der Fesselträger hat sich anders als andere Bänder aus Muskelfasern entwickelt.

In einigen Rassen sind bis zu 40% Muskelfasern mehr vorhanden als

in anderen Rassen. Sie kommt zu dem Schluss, dass durch adäquates Training (keine Belastung)

bei jungen Pferden, eine Reduktion von Fesselträgererkrankungen möglich ist. - bei älteren

Pferden nur noch bedingt. Dies sollte man vor Kauf eines Pferdes berücksichtigen: Wie waren /

sind die Aufzuchtsbedingungen? Welche Aufzuchtsbedingungen stehen mir selbst ggf. zur

Verfügung?

 

 

Wir als Züchter haben uns entschieden, da uns aus den USA seit nunmehr fast 3 Jahrzehnten ein Test versprochen wird, eine deutsche Uni für ein Projekt zu gewinnen. Daran arbeiten wir.

 

 

Studien und sonstige Literatur:

1)http://www.biomedcentral.com/1746-6148/2/12 (DSLD)

2)http://www.j-evs.com/action/doSearch?searchType=authorLookUp&author=Mero,%20Jeanette%20L.&prod=HA (DSLD)

3)https://dar.uga.edu/funder/campaigns/equine-degenerative-disorder-research-project/#description (DSLD)

4) Thesis (DSLD)

5) Biochemical identification and immunolocalizaton of aggrecan, ADAMTS5 and inter-alpha-trypsin–inhibitor in equine degenerative suspensory ligament desmitis

6) Mechanical observation of the Peruvian Horse (deutsche Version, übersetzt von Julia Pernice)

7) "A  breeders View" von terry Jarchow,  aus dem Englischen von Julia Pernice: "Eines Züchters Sichtweise"

8) Injuries to the suspensory ligament – etiology, prevalence and prevention

9).  Schenkman et al Systemic Proteoglycan Deposition Is Not a Characteristic of Equine Degenerative Suspensory Ligament Desmitis (DSLD) )

10.) Weitere Literatur unten auf der Seite "Gangpferde"

 

Unsere Zusammenfassung:

 

Die Zucht von Tieren bringt immer auch die Gefahr mit, dass sich zuchtbedingte Krankheiten entwickeln, seien es die Quaters mit HYPP, Rockys mit ASD oder Araber mit CA. Wichtig ist der Umgang mit den Krankheiten.  In der Thesis habe ich ein schönes Credo gelesen, das die 400 Jahrhunderte lange Zucht der Paso Peruano bestimmte: „Es ist besser Probleme sofort auszumerzen als in zukünftigen Generationen.“

 

In den USA und Peru wurde in den letzten Jahrzehnten sehr viel auf Showlinien gezüchtet, die besonders schnell Showresultate bringen sollten. Das Alter und die Gesundheit waren zweitrangig. Dies hatte zur Folge, dass es dort Zuchtbetriebe gibt, die einen extrem hohen Anteil an kranken Pferden hatten. Einige der Züchter haben dort heute umgedacht aber leider lange nicht alle.

 

In Europa hat der Markt schon immer nach belastbaren, langlebigen Partnern fürs ganze Pferdeleben verlangt. Auch wenn es natürlich auch hier noch heute Züchter gibt, die sich nicht die Vorfahren ihrer Zuchttiere - manchmal nicht mal die Zuchttiere selbst - auf Gesundheit ansehen, so ist doch der europäische Bestand im gros sehr gesund. Wir selbst haben zwar nie auf Masse gezüchtet aber haben nach knapp 25 Jahren Paso Peruanos mit Gattuvela den ersten DSLD Fall gehabt und keinerlei sonstige Krankheitsfälle. Aktuell haben wir mit einer 22-Jährigen (Leistungsprüfung mit 20 als beste Stute mit 8,5 Punkten, Mutter 27), einem 21-Jährigen Zuchthengst und zwei Wallachen (17 und 19) einige ältere Pferde bei uns stehen. Alle sind bis heute fit und werden geritten. 

 

Der Paso Peruano wurde als robustes, belastbares Pferd gezüchtet. Es ist an der Zeit, sich wieder auf diese Werte zu besinnen, die Pferde entsprechend zu selektieren und Konsequenzen zu ziehen, wenn „Fehler“ entstehen.

 

 

 
5. Worauf sollte ein Käufer achten?

 

  1. Elterntiere: Der Kauf beim Züchter ermöglicht in aller Regel auch detaillierte Informationen zu den Elterntieren. Sind Eltern und Großeltern gesund alt geworden, ist es heute das wichtigste Indiz dafür, dass auch die Nachzucht gesund ist.

  2. Geschwister: Nachforschungen bei Eigentümern von Geschwistern zu Zufriedenheit und Gesundheit können Hinweise geben wie sich das eigene Pferd entwickelt.

  3. Der Käufer sollte das Angebot der Ankaufsuntersuchung wahrnehmen: Beugeprobe und Ultraschall der Beine können Hinweise geben, ob die Beine des Pferdes gesund sind. (Sie gibt weder über DSLD noch andere Erkrankungen Sicherheit. Es sei denn, es zeigen sich bereits die ersten Symptome, die aber ggf. mit dem bloßen (Laien-) Auge (noch) nicht erkennbar sind.)

  4. Einholen von fachkundigem Rat: Viele Züchter und  auch der Paso Peruano Verband beraten gerne über mögliche Krankheiten, berichten von ihren Erfahrungen bzgl. DSLD und sind häufig auch bereit, beim Kauf zu unterstützen, selbst wenn das Pferd bei einem anderen Züchter gekauft wird. Die Züchter wissen untereinander sehr genau, wo man gute Qualität bekommt und wo nicht. Nimmt man sich Zeit beim Pferdekauf, findet man auch recht schnell heraus, was stimmt und was nicht.

  5. Fragen stellen: Werden die Elterntiere nicht geritten oder dürfen sie nicht Probegeritten werden, sollte das misstrauisch machen. Wird das Pferd privat verkauft, den Verkaufsgrund erforschen. Fast immer werden finanzielle oder gesundheitliche Probleme des Halters angegeben. Parallel schaut derjenige sich aber bereits nach einem neuen Pferd um oder hat gerade eins gekauft.

  6. Proberitt des Pferdes, falls alt genug

  7. Lange Fesselträger sind zwar kein Anzeichen für DSLD aber sind generell eher anfällig. Auf kurze, stabile Fesseln und ein tragfähiges Fundament achten!

  8. Hufe und Beinstellung: Schlechte Hufe und falsche Beinstellungen beeinträchtigen den Laufapparat, was grundsätzlich zu Problemen an dem empfindlichsten Körperteil, den Fesseln, führen kann. (Das Pferd beim Laufen von allen Seiten, auch hinten,  beobachten. Es sollte in der Kruppe immer ruhig gehen, als würde der Schweif den Boden fegen)

  9. Gebäude: Ein korrektes Gebäude ist die wichtigste Voraussetzung für einen guten Bewegungsapparat

  10. Trockene Beine: Sind Beine oder Fesseln geschwollen oder wirken verdickt / unförmig?

  11. Fohlen und Jungpferde sollten mit ausreichend Bewegung aufgezogen worden sein und nach Kauf die Möglichkeit haben, sich ausreichend zu bewegen.

 

6. Qualitätsinitiative

 

Aktuell erarbeiten wir eine Qualitätsinitiative, um einen weitmöglichen Ausschluss von DSLD gefährdeten Pferden aus der Zucht  aber auch generelle Qualitätsstandards bezüglich physischer und psychischer Gesundheit zu erreichen.

 

Unsere persönliche Konsequenz?

  • Wir züchten weiter diese wunderbare Rasse, da wir überzeugt sind, dass man mit verantwortungsbewusster Zucht das Risiko begrenzen kann und in dem Paso Peruano gesunde und langlebige Partner hat

  • Wir untersuchen akribisch Stammbäume und Linien der eingesetzten Zuchttiere auf Hinweise und setzen keine Tiere zur Zucht ein, die selbst verdächtig sind (Lahmheiten, schlechte Fesseln etc.) oder deren Eltern verdächtig / diagnostiziert sind / waren.

  • Wir züchten nur mit offensichtlich gesunden Tieren und mit Tieren, die vom Gebäude und der Tragfähigkeit zur Zucht geeignet sind.

  • Wir gehen transparent mit DSLD um. Jeder Interessent der Rasse wird ehrlich und offen aufgeklärt

  • Wir suchen aktiv nach DSLD Fällen, um bei etwaigen Verwandtschaften zu unseren Tieren Schlüsse ziehen zu können (Hinweise bitte immer gerne an uns!)

  • Wir treiben die Forschung voran und spenden für die Forschung

  • Vor Bedeckung werden Hengst und Stute an allen 4 Beinen auf verdächtige Veränderungen geschallt

  • Flächendeckende Nackenbandbiospie aller unserer verkauften Pferde und Zuchtpferde nach dem Tod, um sichere und kranke Linien mittelfristig sicher identifizieren zu können.

 

Es gibt beim Kauf eines Lebewesens keine Sicherheit. Aber mit der notwendigen Sorgfalt bei der Auswahl der Zuchttiere, Ehrlichkeit und Offenheit kann das Risiko signifikant reduziert werden.

 

Wir haben unsere Kaufverträge angepasst und sichern zu, dass wir keine Tiere zur Zucht einsetzen, von denen uns bekannt ist, dass:

 

  • sie Erkrankungen oder Beschwerden haben, die zu einer besonderen Belastung von Stute oder Fohlen in der Trächtigkeit führen können,

  • sie selbst, ihre Eltern oder Großeltern an DSLD erkrankt sind oder Symptome zeigen, die eine DSLD Erkrankung wahrscheinlich machen,

  • die Verhaltensauffälligkeiten zeigen oder charakterlich nicht einwandfrei sind.

  • sie dauerhaft oder sehr häufig lahm gehen,

  • sie erbliche Krankheiten oder nicht diagnostizierbare chronische Beschwerden haben

  • Sie in dem Ultraschall vor Bedeckung Auffälligkeiten zeigten, die Hinweise für DSLD sein können

 

Außerdem verpflichten wir Käufer, bei Tod ihres Pferdes eine Nackenbandbiopsie durchführen zu lassen. Wir bitten dafür um Euer Verständnis und setzen auch auf Euer Verantwortungsbewusstsein für die Rasse. Eine flächendeckende Nackenbandbiopsie ermöglicht mittelfristig auch ohne die Entwicklung eines Tests, Linien absolut sicher zu beurteilen.

 

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Veterinary Database Search 1987-1997

Below are results of a query of the Veterinary Medical Data Program, done by Alice M. Wolf, DVM, DACVIM, DABVP. Information is compiled from veterinary colleges in North America. The data below represents a survey of 10 years of data from 1987-1997. The percentages come from a comparison of all the horses of each breed that were brought to these schools for any problem to the number that were subsequently diagnosed as having suspensory ligament disease. That normalizes the percentages to the number of horses in the population.The query specifically searched for the following diagnoses: Suspensory Ligament Desmitis, Suspensory Ligament Rupture, Suspensory Ligament Sprain, and Suspensory Ligament Laxity. At the time of this query, there were the only codes for suspensory ligament disease in the veterinary computer database. Breeds are listed by frequency of incidence for these problems. Breeds where no individual was diagnosed with suspensory ligament disease are not listed. Breeds with less than 10 individuals seen per year are also not listed as the number is statistically insignificant.

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